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Heiße Diskussionen um Pläne für neue Ortskerngestaltung

Der Ortskern von Altlengbach soll neu gestaltet werden. Gemeindeamt, Arzthaus, u.v.m. sollen abgerissen und neu gebaut werden. Nun wurden die ersten Pläne vorgestellt und in einer Bürgerversammlung diskutiert.

"Eine Umgestaltung in diesem Ausmaß ist wie die Operation am schlagenden Herzen einer Gemeinde". Mit diesen Worten traf Experte Erich Raith von der TU Wien ziemlich genau die Schwierigkeit der Anforderung. Seit mehr als zwei Jahren hat eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aller Parteien an Plänen für eine völlige Umgestaltung des Ortszentrums gearbeitet. Eindeutiger Sieger im Ideenwettbewerb Aus einem aufwändigen Ideenwettbewerb gibt ein Projektentwurf als eindeutiger Sieger hervor. Das Büro "Alles wird gut" entwart die Gestaltung des Bereichs nördlich und südlich der Hauptstraße. "Das ist auch eine historisch einmalige Chance", sagt ÖVP-Chef Michael Göschelbauer. "Noch nie zuvor haben wir als Gemeinde eine zusammenhängende Fläche dieser Größe mitten im Zentrum der Gemeinde zur Verfügung gehabt. Durch den Zukauf des ehemaligen Haider-Hauses (alte Trafik) sowie den vorhandenen Flächen ist eine umfassende Neugestaltung erstmals in dieser Form überhaupt möglich." Konkret sollen das bestehende Gemeindeamt, das kleine ÖVP-Haus, das Haus in dem Arzt und Kindergarten untergebracht sind, sowie das Haider-Haus weggerissen werden um Platz für die neuen Gebäude zu bekommen. "Wir haben alle Gebäude auch auf die Möglichkeit von Sanierungen von Sachverständigen prüfen lassen. Das Ergebnis war eindeutig, dass es besser ist, neu zu bauen", berichtet Göschelbauer. Große Emotionen bei Bürgerversammlung Der nunmehrige Entwurf sieht sowohl die Nutzung des Areals unterhalb der Hauptstraße, als auch der jetzigen Kirchenwiese vor. "Ich weiß, dass das durchaus auch für Emotionen sorgt", sagt Göschelbauer. "Die Neugestaltung dieses Bereichs halte ich dennoch für einen sehr wichtigen Punkt. Über die konkrete Form von Gebäuden und Baukörpern kann man sicherlich noch reden." "Viele haben sich auch vor den weißen Baukörpern erschrocken", weiß Göschelbauer. "Selbstverständlich sind in diesem Entwurf noch keine Fassadengestaltungen, Fenster oder Türen eingezeichnet. Es muss sich also niemand davor fürchten, dass wir hier nur Betonblöcke hinstellen." Bei der Vorstellung des Projekts, mit dessen Bau frühestens in zwei oder drei Jahren begonnen werden soll, kam es im Rahmen der Bürgerversammlung zu sehr intensiven Diskussionen. "Wir haben diese Bürgerversammlung immer verlangt, um die Bevölkerung möglichst breit einzubinden", so Göschelbauer. "Es hatte jeder die Möglichkeit, seine Meinung zu sagen und seine Einwände vorzubringen. Wir werden versuchen, möglichst viel davon zu berücksichtigen."  Attraktiver Hauptplatz für Altlengbach Oberhalb der Straße soll laut der vorliegenden Planung u.a. das neue Gemeindeamt stehen, unterhalb der Landesstraße eine Apotheke, der neue Gemeindearzt und viele Parkplätze. Zentrales Element wird der neue, auf mehreren Ebenen abgestufte Marktplatz sein, auf dem auch Veranstaltungen stattfinden sollen. Die Gesamtkosten für das Projekt sollen bei rund 4,5 Mio. Euro liegen, wobei die Gemeinde vor Baubeginn zumindest ein Drittel selbst ansparen wird. "Altlengbach ist finanziell sehr gut beisammen", so Göschelbauer. "Und das ist ein Jahrhundertprojekt, das bei den Kosten trotzdem im Rahmen ist." Baustart frühestens in zwei oder drei Jahren Die ÖVP habe sich, so Göschelbauer, sehr intensiv und aufwändig in die Planungen eingebracht. "Es ist auch sehr wichtig, dass dieses Projekt im Kern von allen Fraktionen in der Gemeinde mitgetragen wird. Jetzt geht es darum, viel mit den Menschen zu sprechen, das Projekt zu erklären und Meinungen einzuholen."

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