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Causa Schulwart: Rechte und Pflichten

Titelgeschichte in den Bezirksblättern, der Schulwart wurde gemobbt, ungerechte Kündigung. Schlagzeilen, die viel Staub aufwirbeln. Doch was steckt dahinter?

Eine Märtyrer-Geschichte, wie sie im Buche steht schildern die Bezirksblätter in ihrer aktuellen Ausgabe. Hintergrund ist die - schon vor Monaten ausgesprochene - Kündigung eines Mitarbeiters der Neuen Mittelschule Laabental. Ich möchte Ihnen hier ein paar Fakten nennen und dies auch nur deshalb, weil der Betroffene selbst den Weg an die Öffentlichkeit gesucht hat. Ich selbst halte nichts davon, Personalangelegenheiten in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Ich gehe daher auch nur auf jene Vorwürfe ein, die von Günter Geppl selbst erhoben wurden. Glauben Sie mir, es gäbe dazu einiges mehr zu sagen. Schmutzige Wäsche in der Öffentlichkeit zu waschen finde ich nicht angebracht, daher hier nur einige Fakten und Klarstellungen. 1. Günter Geppl war in den 12 Monaten, in denen ich Obmann der Schule bin, rund 9 bis 10 Monate in Krankenstand oder auf Urlaub. 2. Die erbrachte Arbeitsleistung war von Anbeginn an indiskutabel schlecht und hat bei weitem nicht die Mindestanforderungen erfüllt. Es ging nie darum, dass die Anforderungen gestiegen sind. Jeder, der in den letzten Jahren gelegentlich an der Schule vorbeigefahren ist, hat selbst feststellen können, dass minimale Aufgaben nicht erledigt wurden. So sind etwa die Außenanlagen völlig verwahrlost. In zahllosen Gesprächen mit Günter Geppl und den anderen Mitarbeiterinnen der Schule wurden diese Anforderungen diskutiert und klar verteilt. Kein einziges dieser Gespräche zeigte einen nennenswerten Erfolg. 3. Die von ihm vorgebrachte Kritik, ich hätte verlangt, dass er den Sportplatz in 20 Minuten mäht, ist völlig absurd. Zum einen wäre ich froh darüber gewesen, wenn er überhaupt irgendwann mal gemäht hätte, egal in welcher Zeit. Zum anderen mähe ICH seit Juni 2010 die gesamten Aussenanlagen der Schule selbst, weil er es eben nicht gemacht hat. Ich weiß, dass das für den Fußballplatz ungefähr 1,5 Stunden dauert, für die gesamte Anlage rund 4 Stunden. Herr Geppl hat dafür im Schnitt drei Tage gebraucht. 4. Stimmt, ich habe seine Arbeit nicht wertgeschätzt. Ich kann nur wertschätzen, was vorhanden ist und das war eindeutig zu wenig. Die Damen des Reinigungspersonals arbeiten seit fast einem Jahr weit über dem Limit, weil sie die Arbeiten des Schulwarts mitmachen müssen. Das ist dauerhaft nicht zumutbar. 5. Ich bin u.a. gewählt, um auf den sorgsamen Umgang mit Steuergeldern, mit IHREN Steuergeldern, zu achten. Ich stehe dazu, dass ich nicht verantworten kann, wenn Steuergelder auf diese Weise verschwendet werden und Mitarbeiter ihren Arbeitgeber zum Narren halten. 6. Die Kündigung ist im November des Vorjahres erfolgt und wurde nicht einmal vom Günter Geppl selbst beeinsprucht. Sie ist somit rechtskonform. Die Hauptschulgemeinde hat ihm 5 Monate Kündigungsfrist gewährt und ihn in dieser Zeit voll bezahlt, obwohl er in diesen 5 Monaten keinen einzigen Tag Dienst getan hat (Krankenstand). Weiters wurden ihm insgesamt 8 Monate Frist für die Räumung der Wohnung gewährt, auch das finde ich nicht unmenschlich. Rein rechtlich hätte es jede Menge Gründe für eine fristlose Entlassung gegeben, die auch einen sofortigen Verlust der Wohnung zur Folge gehabt hätte. Exzessiver Alkoholkonsum im Dienst und im Krankenstand sind nur einige dieser Gründe. Aus sozialen Gründen haben wir von einer Entlassung Abstand genommen. 7. Bei den Kellerräumen, die privat genutzt wurden, handelt es sich um insgesamt 10 Räume, die bis zur Decke mit Gerümpel zugestellt waren. Sowohl mein Vorgänger Erich Bointner, als auch ich selbst haben mehrfach Gespräche mit ihm geführt und monatelange Fristen zur Räumung dieser Räume gegeben. Ohne Erfolg. 8. Die Gewährung einer Abfertigungszahlung unterliegt grundsätzlich nicht dem Wohlwollen des Schulobmanns, sondern der Frage, ob darauf ein gesetzlicher Anspruch besteht. 9. Die Kündigung ist nicht aus Kostengründen erfolgt. Dies beweist allein schon die Tatsache, dass demnächst ein neuer Schulwart eingestellt werden wird. Die notwendigen Arbeiten erledigen sich ja nach wie vor nicht von selbst. 10. Alle diesbezüglichen Beschlüsse im Hauptschulausschuss sind einstimmig getroffen worden, also mit Zustimmung aller drei Bürgermeister und aller 9 Ausschussmitglieder, egal ob rot oder schwarz. Ich sehe daher allen weiteren Entwicklungen mit großer Gelassenheit entgegen. Ich habe in den fünf Monaten seitdem die Kündigung ausgesprochen wurde, darüber kein Wort in der Öffentlichkeit verloren, weil ich eben - wie erwähnt - keinen Grund sehe, so etwas in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Den Weg zur Zeitung hat Günter Geppl nun selbst gewählt, die erhobenen Vorwürfe, die zum Teil nicht der Wahrheit entsprechen, kann ich nicht unkommentiert lassen, daher schreibe ich überhaupt etwas dazu. GR Daniel Kosak (Obmann der Neuen Mittelschule Laabental)

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