Seit vielen Jahren schreibt Angelika Hager unter dem Pseudonym "Polly Adler" eine Kolumne in der Wochenendbeilage "Freizeit" des Kurier. Geschichten aus dem Alltag einer Mutter, deren "pubertärer Fortpflanz" sie ebenso intensiv beschäftigt wie die Suche nach dem richtigen Mann. Dass gelegentlich auch der falsche Mann richtig sein kann, beschreibt Hager wiederholt in ihren Kolumnen. (Die Kolumnen können Sie hier nachlesen).
Voller Ironie und schräger Erlebnisse sind Hagers Beiträge, sehr zynisch auch manchmal, aber nie verletzend. Polly Adler ist die Verkörperung einer lebenslustigen, selbständigen, alleinerziehenden und zeitgeistigen Frau. Aufgrund des Alters der immer wieder als Nebenfigur in der Kolumne erscheinenden Tochter kann geschlossen werden, dass Adlers Alter im Jahr 2007 zwischen Mitte Dreißig und Anfang Vierzig liegen dürfte.
Auffällig gegenüber anderen Frauenkolumnen ist, dass Adler eindeutig als Luxusgeschöpf positioniert ist. Obwohl alleinerziehend, werden materielle Aspekte durchwegs nur im Wege von Konsum positiv thematisiert. Adler hat offenbar keinerlei materiellen Sorgen, sie denkt und lebt in Kategorien wie Champagner und Manolo Blahnik. Durch diese Anspielungen entkleidet die Autorin die Kolumne von üblichen Klischée-Frauenthemen und führt den Leser auf häufig witzige Art implizit dazu, Adler als Metapher von Moderner Frau auf emotionaler Ebene zu begegnen.
Streifzug bei Lesung in der NMS Laabental
In inzwischen guter Tradition lädt die Bücherei "AltlengBUCH" unter der Leitung von Mag. Gerlinde Müller immer wieder sehr prominente Autoren zu Lesungen nach Altlengbach ein. Dem entsprechend groß war dann auch das Publikumsinteresse. Mehr als 100 Zuhörer waren gekommen, um zu hören, wie Hager aus ihrem neuen - dem inzwischen fünften - Buch las.
Die Anreise war für Hager nicht einfach gewesen. Offensichtlich führen zahlreiche Navi-Systeme in die Irre, wenn man das Ortszentrum von Altlengbach eingibt. Die Navigation führte Hager über die Trojanstrasse, wo sie angesichts eines Güterwegs verzweifelte SMS-Notrufe an Bibliotheksleiterin Müller absetzte. Mit vereinten Kräften gelang es Hager letztlich dann doch, die Neue Mittelschule zu finden.
Fast zwei Stunden lang gab sie einen Auszug aus ihren Kolumnen sowie ihrem neuen Buch zum Besten, unter großem Gelächter des Publikums, das die feine Klinge Hagers sichtlich zu schätzen wusste.
Alles in allem ein toller Abend, den das Team der Bücherei hier wieder auf die Beine gestellt hat. Ein Stück Hochkultur und feinster Satire-Literatur im Laabental.
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