Neue Raststätte hat ihren Betrieb aufgenommen

Mit mehr als einem Jahr Verzögerung hat nun die Raststätte in Altlengbach ihren Betrieb aufgenommen. Hangrutschungen und andere Probleme hatten die Fertigstellung lange aufgeschoben.

Mit großem Trara ist nun die OMV-Tankstelle nördlich der Autobahn eröffnet worden. Natürlich ließ es sich der Bürgermeister nicht nehmen, den Betreibern fototauglich zu gratulieren.

"Es ist schön, wenn er Herr Bürgermeister so euphorisch die Eröffnung der Raststation bejubelt, schließlich hat deren Bau ja auch lang genug gedauert", kommentiert ÖVP-Gemeinderat Daniel Kosak die Inbetriebnahme. "Weniger erfreulich ist, dass er sehr ernsthafte geologische Probleme als 'kleine Hangrutschungen' verharmlost."

Tatsache ist, dass sich die Fertigstellung wegen dieser Probleme um mehr als ein Jahr verzögert habe. "Die Betreiber werden ja nicht dutzende Betonanker um teures Geld in den Hang gebohrt haben, wenn es keine akuten Probleme gegeben hat", sagt Kosak. "Schließlich gab es auch einen wochenlangen Baustopp deshalb."

Bei der Gelegenheit räumten die ÖVP-Gemeinderäte mit einem weiteren Missverständnis auf: "Wir waren nicht gegen die Raststätte, sondern waren skeptisch, weil es berechtigte Bedenken gab, die man ernstnehmen hätte müssen. Dieses Großprojekt ist völlig an der Bevölkerung vorbei geplant und errichtet worden. Der Jubel unter den Altlengbacher/innen ist bei weitem nicht so groß, wie die Gemeindeführung annimmt", so Kosak. "Viele Menschen sind über die massiven Eingriffe in die Landschaft nicht erfreut, auch gibt es die Befürchtung, dass der Lärm durch starke Frequentierung weiter zunehmen wird."

Wirkliche Klarheit kann nur eine Lärmmessung von unabhängiger Stelle bringen. "Der Lärmschutz für den Knoten Steinhäusl ist ja für andere Rahmenbedingungen konzipiert worden", sagt GR Hans Steinberger. "Diese massiven Eingriffe in den Hügel, die dutzenden Betonanker, die massive Böschungssicherung bei der Fahrbahn, all das war bei der Lärmschutz-Planung nicht berücksichtigt."

"An diesem Projekt können und wollen wir nichts mehr ändern", so Kosak und Steinberger. Die ÖVP werde auf neue Lärmmessungen drängen und sehr genau darauf schauen, wie hoch die versprochenen Mehreinnahmen aus der Raststätte ausfallen und ob die versprochenen 70 bis 80 Arbeitsplätze auch tatsächlich der einheimischen Bevölkerung zu gute kommen. Ein Leser hat uns schon darauf aufmerksam gemacht, dass dort derzeit vorwiegend Ungarn arbeiten, Altlengbacher/in habe er dort keine/n gesehen.

Im übrigen ist die ÖVP nicht gegen die Raststätte, sondern hat sachliche Bedenken geäußert. Diese Bedenken entstammen nicht einer persönlichen Gegnerschaft zum Bürgermeister, "solche Formen der Eitelkeit und Ich-Bezogenheit sind uns fremd, der Herr Bürgermeister sollte sich da weder überschätzen, noch immer von sich selbst ausgehen", stellen Kosak und Steinberger klar.