Bürgermeister: "Die Leute wollen nichts mehr hackeln"

Arbeitsplätze in Hülle und Fülle hat der Bürgermeister seiner Bevölkerung versprochen. Jetzt meint er: "Die Leute wollen nichts mehr hackeln". Wie es dazu kommt, lesen Sie hier.

Mit der pauschalen Unterstellung "Die Leute wollen nichts mehr hackeln" beleidigt der Altlengbachbar Bürgermeister nicht nur die Bevölkerung der eigenen Gemeinde, sondern die Menschen der gesamten Region.

Doch wie kam es dazu? Im November war im "Kurier" ein Artikel über die neue Raststation erschienen. Daneben ein Zweispalter darüber, wie schwer es ist, Personal für die Tankstelle der OMV zu finden. In den letzten zwei Jahren war der Altlengbacher Bürgermeister ja nicht müde geworden davon zu schwärmen, wie viele Arbeitsplätze das monströse Projekt für Altlengbacher/innen bringen würde.

Nun stellt sich heraus: Weit gefehlt, kein einziger Einheimischer arbeitet bei der Raststation. Grund genug für Luftensteiner, den Menschen der Region pauschal Arbeitsscheu zu unterstellen. "Die Leute wollen nichts mehr hackeln", ließ er im "Kurier" ausrichten (siehe Artikel links).

"Ein bislang einzigartiger Vorgang, dass ein Bürgermeister die eigene Bevölkerung so verunglimpft", findet ÖVP-Chef Michael Göschelbauer. "Ich habe mir die AMS-Statistik angesehen. In ganz Altlengbach sind derzeit 44 Personen als arbeitslos gemeldet. In Prozentwerten ist das die Hälfte vom österreichischen Durchschnitt. All jene, die im Morgengrauen aufstehen, um ihre Arbeit zu beginnen, werden sich schön bedanken, als faul bezeichnet zu werden, nur weil sie nicht bei der Raststelle arbeiten wollen", so Göschelbauer.

Zudem gibt es einen klaren Grund, warum das Interesse der Einheimischen mäßig ist: "Wir haben in der Region einige Hotels und viele Gastronomiebetriebe. Das Potential an Mitarbeitern in diesem Bereich ist begrenzt, ein großer Teil ist schon in den bestehenden Betrieben beschäftigt und will nicht in einem 24-Stunden-Shop arbeiten. Das muss man akzeptieren, das ist auch nachvollziehbar."

In Wirklichkeit, so Göschelbauer, gebe es jetzt nur eine Möglichkeit: Eine öffentliche Entschuldigung von Bürgermeister Luftensteiner bei seiner Bevölkerung für diese unbedachte Äußerung.