"Anschlag" auf das Bürgermeister-Auto

Einen "Anschlag mit politischem Hintergrund" vermutet der Bürgermeister, dem beim Sportfest die Heckscheibe seines Wagens eingeschlagen wurde.

 

Unliebsame Überraschung für Bürgermeister Wolfgang Luftensteiner. Als er vom Sportfest letzte Woche heimfahren wollte, fand er die Heckscheibe seines Wagens eingeschlagen vor. Seine Reaktion: Verständliche Verärgerung, aber auch unverständliche Pauschalverdächtigungen. "Das ist für mich ein unfassbarer Akt“, reagiert Luftensteiner in den Bezirksblättern. „Ich weiß, dass ich mit meiner geraden Linie und als einziger SP-Bürgermeister in der Region vielen nicht ins Konzept passe, aber mit Gewalt löst man kein Problem." (Hier der gesamte Bericht in den Bezirksblättern). Im Leitartikel war sogar von "Terrorismus" die Rede.

Auch in den NÖN äußerte der Bürgermeister die Vermutung eines politischen Hintergrundes: „Wenn das die zukünftige Art ist mit politisch Andersdenkenden umzugehen, dann sind wir auf einem Tiefpunkt angelangt", sagte er den NÖN. (siehe Artikel hier)

Verdächtigungen, die wiederum bei der ÖVP Kopfschütteln auslösen. "Es ist schon bedenklich, wenn hier politische Motive vermutet werden", sagt ÖVP-Chef Göschelbauer. "Damit werden pauschal alle anderen Parteien kriminalisiert."

Die ÖVP hat daher einen Leserbrief an die betreffenden Medien (NÖN und Bezirksblätter) gerichtet.

Hier der Leserbrief im Wortlaut:

Dass während des Sportfestes in Altlengbach die Heckscheibe des Bürgermeister-Autos eingeschlagen wurde ist unerfreulich, auch der von Luftensteiner öffentlich geäußerter Ärger darüber ist verständlich. Völlig unverständlich ist hingegen, dass aus einem Vandalenakt einen Anschlag mit politischem Hintergrund konstruiert werden soll. "Politisch anders denkende" vermutet Luftensteiner als Täter, weil er "der einzige SP-Bürgermeister in der Region" sei. Bei allem Respekt: Das sind Unterstellungen, die wir auf das Schärfste zurückweisen. Wir denken politisch in der Tat anders, führen den sachlichen Diskurs aber mit Worten, nicht mit Gewalt. Wir lassen es uns auch vom Herrn Bürgermeister nicht gefallen unter Pauschalverdacht gestellt zu werden. Wenn es Hinweise auf den oder die Täter gibt, dann ist diesen Hinweisen von der Polizei nachzugehen. Versuchtes Märtyrertum, abstruse Vermutungen oder Anschuldigungen haben hier keinen Platz. Pauschale Unterstellungen lehnen wir ebenso ab, wie sinnlosen Vandalismus und Zerstörungswut.

gfGR Michael Göschelbauer (Obmann der ÖVP Altlengbach)
GR Daniel Kosak (stv. Obmann der ÖVP Altlengbach)

Neueste Reaktion des Bürgermeisters in den NÖN: Die ÖVP möge bei der Suche nach den Tätern helfen, schließlich seien ja auch VP-Gemeinderäte am Sportfest gewesen, vielleicht hat einer von ihnen etwas gesehen. 

Anmerkung: An besagtem Tag bzw. Abend war übrigens nur eine ÖVP-Gemeinderätin am Sportfest.